....es war ein böes Omen, bereits bei der Fahzeugbesichtigung im VW-Autohaus den Entriegelungsgriff des Beifahrersitzes in der Hand zu haben...(dies Teil verfolgte mich mit Defekten bis ins Jahr 2011)
Wäre der Beetle nicht als Cabriolet bei mir eingezogen, wäre unsere Liäson schon recht schnell zu Ende gewesen.
Mir war recht schnell bewußt, daß man dieses Auto in Puebla (Mexiko) an einem MONTAG nach der Siesta zusammengebaut hat.
Soviel Ärger hatte ich mit noch keinem Volkswagen vorher.
Es lag aber nicht nur am Beetle selbst, sondern auch an der Inkompetenz diverser Markenautohäuser meiner Heimatstadt...die den Beetle eher als Exot in ihrem Pkw-Programm ansahen und manchmal schier überfordert waren.
Kurz nach Kauf funktionierten die Rückfahrsensoren nicht mehr korrekt. Der fiese Dauerton ließ darauf schließen, daß man permanent irgendwo gegen gefahren war. Ohne diese technische Hilfe ist man beim NBC jedoch aufgeschmissen und wenn man auf immer enge Laternenparkplätze im Großstadtdschungel angewiesen ist, weiß man dieses raffinierte Ding auch zu schätzen.
Das wurde dann auf Kulanz repariert - was genau damit war, vermochte man mir nicht zu sagen, jedenfalls war das Cabrio eine halbe Woche weg.
Der 2-Liter-Motor mit seinen 115 PS ist nicht als Sparwunder bekannt und überhaupt kein Kostverächter. Irgendwann genehmigte er sich jedoch bis zu 14 Liter auf 100 Kilometer und das war eindeutig zu viel .
Zweimal zur Nachbesserung in nun anderer Markenwerkstatt. Was es war, konnte keiner sagen. Ich mußte dafür auch überhaupt nichts zahlen (das fand ich schon komisch...), jedenfalls pendelte sich der Verbrauch bei den "normalen" 9- 10 Litern wieder ein.
Mit dem Verdeck kam keiner so richtig klar, denn auch dieses raffinierte E-Verdeck (glücklicherweise damals noch aus Osnabrücker Karmann-Produktion) streikte auch mal irgendwann im Hochsommer. Nur mein Anruf in Osnabrück veranlasste die Werkstatt mit der korrekten Fehlersuche und dann klappte auch das Verdeck wieder...
Irgendwann bei -10 ° C im Januar 2008 quittierte dann die rechte hintere Seitenscheibe ihren Dienst. Knirschend fuhr der E-Motor sie in halb-auf oder halb-zu-Stellung und machte dann nix mehr.
Damit hatte ich insgeheim gerechnet. Denn auch bei meiner New Beetle Limousine ging ja mal der Scheibenheber defekt und natürlich auch bei meinem Golf 4 Variant, war dies ein Defekt.
Und da der New Beetle 1 bis zum Produktionsende 2011, auf dem 1997 ins Rennen geschickten Golf 4 basierte, war es logisch, daß mir auch das passieren mußte.
Der Übeltäter , der das Fenster streiken ließ, war lediglich ein kleines Plastikrädchen, welches aufgrund schlechter Qualität gebrochen war. Ich gehe davon aus, daß dieses Teil nicht mal 1,- Euro Materialwert besitzt - ich mußte dann aber fast 400,- Euro für alles zahlen, da ich natürlich auch eine neue Seitenscheibe miterwerben mußte.....(falls jemand eine braucht, sie steht bei mir in der Garage, inklusive des defekten E-Motors)
Dann war wieder mal das Verdeck defekt; über mir fiel der Innenhimmel zusammen, der sich aufgrund minderwertiger Halteklammern nun von dem Stoffdach löste.
"Dauert nicht lange- wir tauschen das gleich aus; es gibt da eine Werksvorgabe mit besserer Qualität- kostet auch nichts!" - Ich wartete fast 2 Stunden in der Kaffeeecke mit uralten Autobildausgaben des großen Markenbetriebes. Für 25 ausgetauschte Metallklammern (0,27 €/ Stück) sollte ich dann 2 Wochen später knapp 100,- Euro zahlen - die warten heute noch auf das Geld.
Dann hatte ich die Faxen dicke und wendete mich direkt an den großen Konzern, der die WELTautos herstellt. Nach standartisierten Beschwichtigungsschreiben, durch die ich mich aber nicht abwimmeln ließ; war der mächtige Konzernchef mein direkter Ansprechpartner und da kam Leben in die Bude, oder den Beetle.
Ich trieb es sogar bis auf die Spitze - mit einem Beitrag im Fernsehen. N3 berichtete im Verbrauchermagazin "Markt" von meinem Pannen-VW. Ich erhielt dann etwas Geld in Form eines Verrechnungsschecks, den ich aber nur in Form von Ersatzteilen oder Dienstleistungen von VW einlösen konnte. Ich glaube, sowas nennt man Kundenbindung. Die einstweilige Verfügung gegen Ausstrahlung des Fernsehberichtes kam jedoch nicht durch....
Man teilte mir 2008 übrigens auch mit, daß bei meinem nun 4 Jahre alten NBC und einer Laufleistung von knapp 60.000 Kilometern die "Lebenszeit" meines Automobils abgelaufen sei. Ich schickte denen damals Bilder von meinen Käfern nach Wolfsburg - sie waren beeindruckt....
Es gingen durchaus noch andere Dinge defekt oder kaputt. Es waren Sachen, die man auch nicht unbedingt reparieren lassen mußte (das wäre mir auch zu teuer gekommen). Ich weiß auch gar nicht mehr, was es überhaupt alles war. Das Beste war eigentlich jedesmal, das es Neuteile gab, die im Rahmen der Produktforschung und der laufenden Qulitätskontrollen immer verbessert worden waren; so wurden mir einmal ungefragt zwei neue Heckklappenstoßdämpfer eingebaut, obwohl nur einer defekt war; das habe ich nicht bezahlt, eine Mahnung bekam ich auch nie.
Der Entriegelungsgriff des Sitzes ging jedes Jahr im Sommer kaputt, ich glaube auch, weil man als Klebstoff eine kaugummiartige Klebemasse verwendete....
2012 streikte dann der Motor aufgrund einer defekten Wasserpumpe, die zu einem kapitalen Motorschaden führte. Die Qualität der Wasserpumpe war natürlich so schlecht, das diese auch mal kaputtgehen würde - aber warum bei meinem Auto?
Diese Reparatur kostete mich 1600,- Euro. Da war mir klar, ich fahre es, bis es auseinanderfällt; mit Rostfraß hätte ich nicht groß zu rechnen gehabt, da die meisten Teile des Beetle aus Kunststoff gefertigt waren/ sind.
Ein unverschuldeter Unfall raubte mir dann fast den letzten Lebensnerv. Ein paar Idioten fanden es besonders cool mit einem geklauten Fiat entgegen der Fahrtrichtung in einen Kreisel einzufahren. Der Beetle büßte dies mit einer zerdepperten rechten Seite ein. Auch ein Schaden von fast 8000,- Euro. Wurde natürlich in der Fachwerkstatt behoben.
Das Ende unserer Beziehung bahnte sich dann im Januar 2013 an. Ein Scirocco sah mich sehr böse an (zweifelsohne kein so freundlicher Kulleraugenblick wie vom Beetle).
Kurzum, den Beetle wollte ich in Zahlung geben; man bot mir lächerliche 3500, -Euro. Never!
Daraus wurden dann im Laufe der Verhandlungen 6500,- Euro. Schon sehr seltsam....