Auto selber folieren

Der Titel „Auto selber folieren“ hat Zündstoff, denn wer sich tatsächlich daran machen möchte, eine Autofolierung von eigener Hand durchzuführen, sollte tunlichst wissen, was er tut. Im Idealfall weißt du mit Begriffen wie Wrapping, Sprühfolie und Digitaldruckfolien umzugehen und kennst den Unterschied zwischen Vollfolierung und Teilfolierung. Andernfalls – und das gleich vorweg – treiben dich spätestens die Luftbläschen an den Türgriffen in die Verzweiflung. Im Zweifel also gilt: direkt zum Profi. Ein kleiner Leitfaden zum Thema Autofolierung schadet natürlich trotzdem nicht.

Auto selber folieren: warum überhaupt?

Die wohl bekanntesten Folienträger im Straßenverkehr sind Taxis. Anders als vielleicht angenommen sind die eierschalengelben Pkw nämlich zumeist nicht lackiert, sondern durch eine Vollfolierung auf das Leben als Taxi getrimmt. Zeitweise kommt es vor, das die Autofolierung für die Fahrt in den Urlaub sogar entfernt wird, um vor Ort nicht als Taxi-Fahrer erkannt, sondern als waschechter Mercedes-Besitzer bewundert zu werden. Die Möglichkeit der rückstandslosen Entfernung einer Autofolierung ist also gegeben und bieten den sicherlich größten Vorteil gegenüber einer Lackierung. Auch Teilfolierungen, wie sie beispielsweise bei Behördenfahrzeugen, allen voran der Polizei, verwendet werden, sind gängig und sorgen für einen einfachen Wiederverkauf trotz auffälliger Optik im laufenden Betrieb.

Autofolierung – so wird’s gemacht

Unter dem Fachbegriff Wrapping vereint, unterscheiden sich Voll- und Teilfolierung in ihrem Ablauf kaum. Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Schritte zur Anbringung einer Autofolie ein:

Demontage aller Anbauteile, die einer sorgfältigen Folierung im Wege stehen könnten. Dazu zählen neben Kleinteilen wie Antenne und Scheibenwischer samt Düsen auch Großbauteile wie etwa die Stoßstange und der Seitenverkleidung aus Kunststoff.
Vor das eigentliche Anbringen der Folierung, ganz gleich ob es dich dabei um eine Vollfolierung, eine Teilfolierung, das Anbringen einer Digitaldruckfolie (z. B. Werbung) oder die Verwendung von Sprühfolie geht, steht eine sorgfältige Reinigung des Pkw ins Haus. Ritzen, Kanten und Aussparungen sind penibel zu reinigen, wenn das Ergebnis stimmen soll. Und Aufkleber vom letzten Besuch im Freizeitpark gehören sowieso entfernt. Der Einsatz eines Spezialreinigers ist dringend empfohlen, ein Föhn kann gegen Überbleibsel an Kleberesten helfen.
Um das Auto selber folieren zu können, ist freilich auch das passende Werkzeug von Nöten. Neben einem Heißluftföhn ist die sogenannte Rakel, zum glatt streichen der Autofolie, und ein Cutter-Messer zum Zuschneiden der Folie das wichtigste Equipment.
Stücke der neuen Autofolie sollten zunächst an großflächigen Bereichen angebracht werden, beispielsweise der Motorhaube. Gleichmäßig durch den Heißluftföhn angewärmt, wird die aufgelegte Autofolie anschließend mit der Rakel glattgestrichen. Dabei beginnst du am besten immer am tiefsten Punkt der Folie, hier also in Ritzen und Lücken der Motorhaube, über denen die Autofolie angebracht werden soll. Glatt gestrichen wird dabei stets von oben nach unten. Eventuell entstehende Luftbläschen lassen sich bei hochwertigen Autofolien ganz einfach wegdrücken. Aussparungen können anschließend mit dem Cutter-Messer beschnitten werden, um die folierten Flächen abschließend mit dem Heißluftföhn zu fixieren. Auf 80 bis 90 Grad Celsius erhitzt, bindet die Autofolie am stärksten an die Karosserie des Pkw. Das folgende Video zeigt die erläuterten Arbeitschritte noch einmal im Detail: